Nordhaus

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Ein wenig sieht es aus wie von Mama angezogen: braunes Blech, grüner Stein, grob gewirkte Hölzer. Doch der erste Eindruck täuscht. Das Haus hat zwar wenige Mittel, aber Willen zum Styling. Pauvre chic eben. Das passt zum schweren russischen Akzent ebenso wie zum sumpfigen Moorland der Moskwa.

In Razdory ist nichts. Seine Leidenschaft ist der Winter. Wenn er kommt, entsteht hier sorgsam gepflegte Gemütlichkeit. Dann werden die Augen geschlossen, changieren pikante Riffs von „Midnight in Moscow“ zwischen steinalter Moderne, klassisch modaler Ausdrucksweise und freien Einschüben.

Diese in die Architektur transponierte Sprunghaftigkeit, wie das Plötzliche mit dem Kontinuierlichen ringt, hat etwas Verstörendes oder zart ironisch formuliert, zutiefst Byzantinisches. Mit sorgfältigen Details und individuell betonten geometrischen Noten wird dieser abgespielten „Melodie“ somit wieder etwas Würde verliehen. Das Schöne an der Architektur bleibt doch immer noch dieses ewige Streben!